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Sehr gute Brotgetreideernte 2013 

Bäckerzeitung 42.2013

 

– von Dipl.-Ing. Christian Kummer –

Der lange Winter und das niederschlagreiche, kühle Frühjahr haben eine Vegetationsverzögerung bewirkt, sodass die Getreideernte heuer ein bis zwei Wochen später als normal begonnen hat. Im Juni führten extreme Regenfälle zu Hochwasser und regionalen Überflutungen. Der Juli war einer der sonnigsten und trockensten seit Beginn der Aufzeichnungen. Trotz der Wetterextreme entwickelten sich die Getreidebestände normal. Die Ernte konnte wegen der stabilen Schönwetterlage in den Monaten Juli und August zügig und ohne Unterbrechungen eingebracht werden.

Nach Informationen der AMA (Agrarmarkt Austria) ist die Getreideernte 2013 mengenmäßig im guten Durchschnitt und deutlich höher als in 2012 ausgefallen. Hier lag die Erntemenge auf einem niedrigen Niveau. Erwartet werden heuer mehr als 3,1 Mio. Tonnen Getreide (ohne Mais). Aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit werden in Ostösterreich deutliche Ertragseinbußen bei Körnermais prognostiziert.

Beim Roggen ist die Anbaufläche mit 56.100 ha um knapp 16 % angestiegen. Der Gesamtertrag fiel mit 291.000 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr um 43 % höher aus. Dies ist neben der deutlichen Flächenausweitung vor allem auf den wesentlich höheren Ertrag pro Hektar (52,0 dt, Steigerung um knapp 24 %) zurückzuführen. Kornausbildung und Hektolitergewicht mit durchschnittlich 76 kg sind beim Roggen heuer allgemein sehr gut.

Die Roggenernte 2013 ist im Gesamtdurchschnitt bezüglich der Verkleisterung im sehr kräftigen und enzymarmen Bereich, wobei schwache Roggen kaum zu finden sind. Die Mühlen werden sicherlich versuchen, die Roggenmehle auf ein mittleres Verkleisterungsniveau einzustellen. Dies geschieht in der Regel durch entsprechende Selektions-, Mischungs- und Vermahlungsmaßnahmen. Schwache Roggen stehen als Mischungspartner heuer aber fast nicht zur Verfügung. Bei stärkeren Mehlen wird sich ein Zusatz von Malzmehl bzw. Amylasepräparaten vorteilhaft auswirken. Empfehlenswert ist, neben dem Verkleisterungsmaximum im Amylogramm auch die Verkleisterungstemperatur bei der Beurteilung mit zu berücksichtigen.

Die Weizenanbaufläche ist mit 284.700 ha um etwa 3 % gesunken. Die Gesamternte ist mit 1,653 Mio. Tonnen allerdings um ca. 34 % höher als im Vorjahr. Der mittlere Hektarertrag hat mit 58,0 dt um 38 % über dem Vor-jahr zugenommen. Äußere Beschaffenheit bzw. Kornausbildung sind beim Weichweizen im Mittel gut. Das durchschnittliche Hektolitergewicht ist mit 82,8 kg deutlich höher als im Vorjahr.

Der Proteingehalt ist im Gesamtdurchschnitt mit 14,1% gut und etwas unter dem Vorjahresniveau. Der Sedimentationswert ist im Durchschnitt mit 65 ml etwas höher als im Vorjahr. Die Fallzahl ist bei einem Mittel von 313 sec mit 2012 vergleichbar. Der Klebergehalt ist im Mittel mit 33,7 % etwas niedriger als im Vorjahr. Die spezifische Kleberqualität, wie sie in der Quellzahl Qo zum Ausdruck kommt, ist mit 2012 vergleichbar.




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