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Rechtsformwahl – Qual oder Chance? 

 

Bäckerzeitung 28.2013
 

– Von Mag. Rudolf Siart –

 

Tag für Tag steht man vor neuen Entscheidungen. Ob es sich nun um die kleinen Dinge des Lebens handelt – Kaffee oder Tee? – oder um die etwas größeren – Haus mieten oder kaufen? – es sind immer Folgen damit verbunden. Vor solch einer Entscheidung steht auch ein Unternehmer, der sich für eine passende Rechtsform entscheiden muss. Trifft er nämlich unüberlegt eine Entscheidung, so kann dies ein unangenehmes und unter Umständen kostspieliges Nachspiel haben.

Die Wahl der am besten passenden Rechtsform ist eine Mischung aus betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Entscheidungen. Zivilrechtliche Aspekte (z. B. Haftung) sind genauso zu beachten wie Aspekte des Gesellschaftsrechts, des Familienrechts, des Gewerberechts, des Sozialversicherungsrechts und selbstverständlich des Steuerrechts. Die Kunst besteht somit darin, all diese Bereiche ‚unter einen Hut’ zu bekommen. Dabei muss beachtet werden, dass die Ausgestaltung des einen Bereichs eventuell zu Lasten eines anderen fällt.

Hierzu ein Beispiel für die fatale Kollision von steuerrechtlichen und familiären Aspekten: Der Gründer einer GmbH beschließt aus steuerlichen Überlegungen selbst nur einen Anteil von 25 % zu halten und lässt seine Ehefrau als Gesellschafterin mit einem 75 %-Anteil ins Firmenbuch eintragen. Das Eheleben wird jedoch nach einiger Zeit durch den durchtrainierten Gärtner abrupt abgekühlt. Die Folgen für den Unternehmensgründer innerhalb der GmbH sind mannigfaltig und vielfach absehbar. Er müsste seiner Frau ihren 75 %-Anteil abkaufen, um ‚seiner’ Firma zur Gänze habhaft zu werden und das Unternehmen zu kontrollieren. Blöderweise hat er nämlich auch vergessen, sich durch ein Abtretungsangebot abzusichern.

Vor der Entscheidung für eine bestimmte Rechtsform sollte sich der Unternehmer daher vor allem mit folgenden Fragen auseinandersetzen:

  • Möchte ich das Unternehmen allein oder mit einem Partner führen?

  • Wenn ein Partner dabei ist: Wer darf das Unternehmen nach außen vertreten? Welches Mitspracherecht räume ich dem Partner ein? Wie kontrolliere ich die Aktivitäten des Partners? Wie sichere ich mich ab?

  • Wie hafte ich bei welcher Rechtsform?

  • Welche steuerlichen Auswirkungen hat die Wahl der Rechtsform?

  • Wie hoch sind meine Kosten bei der Errichtung?

  • Was sind die laufenden Kosten der Rechtsform (Buchhaltung, Jahresabschluss, Prüfung)?

  • Welche Finanzierungsmöglichkeiten bieten die einzelnen Rechtsformen?

Was geschieht im Fall einer Trennung von einem Partner?


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