Hauptsache, es schmeckt
Bäckerzeitung 50. 2014
Seit rund fünf Jahrzehnten steigt die Lebenserwartung in Europa. Bis 2050 werden jede und jeder Dritte über 65 Jahre alt sein. Die Überalterung ist eine große gesellschaftliche Herausforderung. Für die Lebensmittel- und Gesundheitsbranche ist die wachsende Zielgruppe ein Zukunftsmarkt.
Beim heurigen Symposium ‚Demografische Revolution: Reifeprüfung auf dem Teller’ des forum. ernährung heute (f.eh) standen die Bedürfnisse reifer Konsumenten rund ums Essen im Zentrum. Das vom forum. ernährung heute erhobene Genussbarometer nahm die Generation 60+ mit einer Stichprobe von 305 weiblichen und männlichen Befragten im Alter zwischen 60 und 79 Jahren unter die Lupe. „70 % der reifen Konsumenten fühlen sich gesund, sind ausgeglichen, entspannt und gelassen. Knapp ein Drittel der Befragten zählt zu den Genießern. Sieben von zehn sind Genusszweifler und weniger als 1 % können als Asketen bezeichnet werden“, sagt Marlies Gruber, Wissenschaftliche Leiterin des f.eh.
56 % der Befragten gaben an, dass sich ihre Essgewohnheiten seit dem 50. Lebensjahr verändert haben: In der Eigenwahrnehmung legen sie mehr Wert auf eine ausgewogene Ernährung, lassen sich mehr Zeit beim Essen und essen insgesamt weniger. Mit zunehmendem Alter wird gerade für Genießer freudvolles Essen wichtiger.
Gemüse, Obst, fettarmes, ausgewogenes und abwechslungsreiches Essen, wenig Fleisch und Wurst, Fisch, selber kochen und Biolebensmittel gelten unter den Befragten als gesund. „Die ‚gesündere‘ Wahl würden 30 % treffen. 60 % sagen: Hauptsache es schmeckt – sie entscheiden je nach Gusto“, erläutert Gruber. Deutlich mehr Genießer (39 %) als Genusszweifler (27 %) würden zu Gesünderem greifen. Auf eine abwechslungsreiche Kost zu achten ist im Alter besonders wichtig, um Nährstoffe wie Vitamin D, ß-Carotin, Calcium, Zink und Selen in ausreichenden Mengen aufzunehmen. Häufig werden diese von Senioren zu wenig zugeführt.
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