Konjunktur benötigt dringend Impulse
Bäckerzeitung 4. 2015
Die Konjunktursituation für die Unternehmen im Gewerbe und Handwerk hat sich im Vergleich zu den Vorquartalen weiter verschlechtert. Betroffen ist davon insbesondere der gesamte Bausektor, nur die Lebensmittelgewerbe konnten die Position halten. Konjunkturimpulse seitens der Regierung sind daher dringend gefordert.
Wegen der anhaltend schlechten Nachfrage ist damit zu rechnen, dass die Unternehmen vermehrt Verluste zu Lasten des Eigenkapitals machen werden. Insgesamt warnen Walter Bornett und KommR Ing. Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Österreich vor einer weiteren Ausdünnung der Eigenkapitaldecke der Betriebe. Die private wie die öffentliche Nachfrage lassen zu wünschen übrig. Angesichts dieser aktuellen Konjunkturschwäche, die besonders Gewerbe und Handwerk trifft, sind Impulse notwendig, um wieder für mehr Wachstum und Beschäftigung sorgen zu können. „Das Gewerbe und Handwerk hält die wachstumsfördernden Maßnahmen der EU und der Bundesregierung für besonders wichtig. Die angekündigte Erhöhung der öffentlichen Investitionen muss aber auch bei den Unternehmen und damit bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ankommen. Zudem sollten alle Modelle forciert werden, die sich über die Laufzeit der Investitionen auch für die öffentliche Hand rechnen bzw. höhere Einnahmen aus Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen bringen. Das bedeutet mehr Beschäftigung und einen gestärkten Wirtschaftsstandort Österreich“, erläutert Gewerbe-Obfrau Renate Scheichelbauer-Schuster.
Vor dem Hintergrund dieses ungünstigen wirtschaftlichen Umfeldes haben sich die Bäcker verhältnismäßig gut gehalten. Während im Gewerbe und Handwerk im selben Zeitraum ein Minus von 2,7 % erzielt wurde, gab es bei den gewerblichen Bäckern in den ersten drei Quartalen 2014 keine Umsatzveränderung. 17 % der Befragten meldeten Steigerungen um durchschnittlich 6 %, während 25 % der Betriebe Rückgänge um durchschnittlich 5,9 % verzeichneten. Bei 58 % der Unternehmen lag der Umsatz auf Vorjahresniveau. Bei den Beschäftigten wird insgesamt ein leichter Rückgang erwartet. Während 8 % der Betriebe planen den Beschäftigtenstand im ersten Quartal um durchschnittlich 12,2 % zu erhöhen, rechnen 13 % damit, die Zahl der Mitarbeiter um durchschnittlich 23,4 % verringern zu müssen. 79 % der Betriebe werden den Personalstand konstant halten.
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