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Ein Museum, in dem sich alles um Brot dreht

 

Bäckerzeitung 19. 2014
 

Das Museum der Brotkultur in Ulm bietet eine ganzheitliche kulturgeschichtliche Darstellung des Themas Brot. Von der Geschichte dieses Grundnahrungsmittels über seine religiöse Bedeutung bis zur Ernährungslehre spannt sich der Bogen.

Was fällt Ihnen zum Thema Brot ein? Mehrkornbrot oder Baguette, Roggenbrot und Laugenbrezeln, Pumpernickel und Croissants – die Frage nach dem täglichen Brot ist bei uns heute mehr eine Frage des Geschmacks als des Habens.

Ungeachtet des sichtbaren Brotreichtums und der abwechslungsreichen Brotvielfalt in unseren wohlhabenden Breiten, gab und gibt es bis heute überall auf der Welt Menschen, die sich um ihr tägliches Brot sorgen. Der Blick über den eigenen übervollen Tellerrand kann einen dahingehend nur deprimieren: Immerhin sind es bis heute in den Hungerländern dieser Welt, vor allem in Afrika, Asien und Südamerika, aktuell 842 Mio. Menschen, die unter- oder fehlernährt sind. Ohnehin ist die Menschheitsgeschichte durchzogen von solchen, die im Leben nie üppige Brotrationen zu essen hatten, die sich ihr Brot einteilen und den sprichwörtlichen Brotkorb stets höher hängen mussten. 

‚Ohne Brot ist der Tisch nur ein Brett’ besagt denn auch eine russische Volksweisheit. Zugegeben, das klingt für den einen oder anderen in unserer heutigen Konsumwelt ein wenig abgegriffen, aber was damit gesagt werden soll, ist klar: Brot – als Inbegriff von Nahrung überhaupt – ist lebensnotwendig und wer nichts isst oder nichts zu essen hat, verhungert. Das mag zwar eine Binsenwahrheit sein, ist aber auch der Leitgedanke für ein Grundthema unseres Daseins: Satt sein auf der einen Seite und Hungern auf der anderen. Es sind eben diese Gegensätze zwischen zu viel und zu wenig, zwischen Mangel und Fülle, Armut und materiellem Wohlstand, zwischen Hunger und Völlerei, die unser (Über-)Leben früher ebenso wie heute ausmachen. Und so durchzieht die Bedeutung des Lebensmittels Brot – mit veränderten gesellschaftlichen, religiösen, produktionstechnischen und wirtschaftlichen Vorzeichen – die gesamte Menschheitsgeschichte. 

 

 


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