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Zum Verlieben schön ... 

 

Bäckerzeitung 15. 2015
 

Von Irene Krauß – Hochzeiten, Firmung oder Muttertag – kaum ein anderer Monat erlebt so viele Feste wie der Frühlingsmonat Mai. Und dazu gehören feine Kuchen und prächtige Torten.

 

Blickt man zurück auf die früheren Hochzeitskuchen, so kann man zwar nicht gerade von mehrstöckigen, mit Schlagobers gefüllten Köstlichkeiten ausgehen, aber der Brauch selbst, nämlich, nach der feierlichen Eheschließung das anschließende Hochzeitsmahl mit einem Kuchen abzuschließen, ist sehr alt. Die eigentliche zuckersüße Hochzeitstorte kam aber im genussfreudigen Orient auf, wo Luxusgüter wie Zucker, aber auch Rosenwasser, Marmelade und Marzipan schon viel früher als in Europa etabliert waren. Im Jahre 1087, so weiß man, wurde hier anlässlich der Eheschließung des Kalifen Bearitae Maskadi ein wahrer Tortentraum geschaffen.

In Europa kannte man den zuckersüßen oder gar mehrstöckigen Hochzeitskuchen auch während des Mittelalters noch nicht. Den Anfang wirklicher Prunktorten in Europa bildete eine entscheidende Neuerung auf der fürstlichen Tafel des 16. Jahrhunderts, nämlich der billiger gewordene Rohrzucker von den Kanarischen Inseln und aus Mittelamerika. Gemeinsam mit Mandeln und Rosenwasser konnte man ihn zu einer so begehrten ‚Süßigkeit’ wie Marzipan variieren und zusammen mit einem Pflanzenleim ließ sich Tragant herstellen; ein Stoff, der ebenso formbar wie formstabil war. All dies waren geeignete Voraussetzungen, um kalorienreiche Köstlichkeiten in hunderterlei Formen und Farben auf die fürstlichen Tafeln zu bringen. 

Nicht nur zu Hochzeiten waren Kuchen oder Torten üblich, sondern gerne auch am Muttertag. Eingeführt wurde dieser am zweiten Sonntag im Mai gefeierte Gedenktag vor rund einhundert Jahren in den Vereinigten Staaten. 

 

 

 


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